Samstag, 30. November 2013

Wasser!


Was auf dem Bild so schön aussieht, beherrscht auf Malta momentan Tag und Nacht. Enorme schwarze Wolkenberge, die sehr viel Regen bringen, ziehen über das Meer. Fluffig und (noch) harmlos türmen sich auf und küssen dabei fast die See. Manchmal zeigt sich in ihnen schon die zukünftige Kraft in Form von Gewitterblitzen und man kann erahnen, was in den nächsten Stunden auf der Insel los ist.
Haben diese Ungetüme nämlich erst das Land erreicht, dann gibt es für sie kein Halten mehr. Sie fegen voran, angetrieben von einem starken Wind und spucken dabei jede Menge Wasser aus. Nicht selten kommen mehrere Liter Regen herunter - die schmalen Straßen werden zentimeterhoch überschwemmt.
 
Das alles kann ein paar Stunden dauern oder auch den ganzen Tag. Wenn man Glück hat, glaubt man sich morgens mitten im Weltuntergang und nachmittags scheint schon wieder die Sonne.

Freitag, 29. November 2013

Großer roter Stern!

 
Der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) ist in Deutschland im Spätherbst und Winter eine beliebte Zimmerpflanze. Gut gepflegt, können diese Pflanzen mit den leuchtend roten sternförmigen Hochblättern mehrere Monate, manchmal auch Jahre alt werden. Allerdings auch nur im gut geheizten Haus.
 
Hier auf Malta wachsen die Weihnachtssterne ebenfalls - allerdings als hohe Sträucher, gerne mal im Vorgarten. Auch hier blühen sie (fast) pünktlich zur Vorweihnachtszeit und bewirken so auch bei 18 Grad eine weihnachtliche Stimmung.
 
Interessant zu wissen ist, dass die farbigen Blätter immer erst dann herauskommen, wenn die Pflanze unter 12 Stunden dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Und das ist hier etwa seit zwei Wochen der Fall. Aktuell geht kurz vor 7 Uhr die Sonne auf und (leider) ist es schon knapp vor 17 Uhr wieder dunkel. Für den Adventsstern genau die richtige Zeitspanne, um sein typisches Aussehen zu entwickeln und dann in den maltesischen Gärten üppig zu blühen und rot zu leuchten.  

Donnerstag, 28. November 2013

Liebe auf den ersten Blick!

 
... Sie wusste nichts von Malta und konnte sich nicht vorstellen, was der Großonkel ihr dort hinterlassen haben könnte. Mit dem Taxi ließ sie sich durch die engen Straßen von Sliema und San Gwann fahren.
Was hatte der Anwalt gesagt? "Sie werden es lieben, es ist großartig!" Sie hatte ihn gebeten ihr nicht zu sagen, was die Hinterlassenschaft war.
Um die Überraschung perfekt zu machen, wollten sie beide sich an einer Adresse treffen, um dann gemeinsam vor Ort das Testament zu öffnen. "Wie ungewöhnlich." dachte sie sich.
 
Nach 10 Minuten hielt das Taxi in einer schmalen Gasse. Kleine Läden mit Obst und Gemüse und ein Bäcker waren in den unteren Geschossen der schmalen Wohnhäuser untergebracht. Der Rechtsanwalt wartete bereits. "Guten Tag. Wir müssen nur noch ein paar Meter laufen, dann sind wir da. Gleich da hinter der Ecke." sagte er sofort. Er schien ihre Aufregung zu spüren. "Es ist wunderbar."
 
Und dann sah sie sie... Wie aus 1000 und einer Nacht fassten die Torbögen und die verzierten Säulen den Eingang der kleinen Villa ein. Die rostroten Fensterläden wirkten wie geschlossene Augen... Sie wusste gleich, dass sie hier sehr glücklich sein würde. 
 
 

Dienstag, 26. November 2013

Abgefahren

Auch wenn Malteser scheinbar ausschließlich und am liebsten per Auto unterwegs sind, gibt es einen gut ausgebauten Personennahverkehr. Wie in einigen anderen Ländern auch, übernimmt es Arriva, mit mehreren Bussen nahezu alle Ecken und Winkel der Insel anzusteuern.
Für relativ wenig Geld (Einheimische zahlen weniger als Touristen) kann man den ganzen Tag im - meist klimatisierten - "King Long" verbringen, kommt mit anderen Passagieren ins Gespräch und kann die alltäglichen Staus von mittendrin, und ein Transportmittel erleben, dass auch Matratzen oder Schlauchboote transportiert.
Zur Not hält der Fahrer auch mal auf offener Strecke oder weicht gern mal spontan von der Strecke ab. Es soll Passagiere geben, die zuvor beim Betreiber anrufen und fragen, ob ihre Station heute angefahren wird und falls nicht, gleich ihren Fahrwunsch anmelden. Andere Ziele werden angefahren, aber die Strecke zurück wird wegen des Winterfahrplans oder anderer Gründe gerade nicht bedient.
Während der begriffsprägenden Stoßzeiten, ist der Zutritt zum Bus ungleich härter. Doch in jedem Fall gilt: ist Dein Bus pünktlich an der Haltestelle, muss es sich um eine andere Linie handeln.

Montag, 25. November 2013

Der Hügel ruft!

 
 
Wenn man glaubt, dass Malta eine flache Insel ist, dann täuscht man sich (leider) gewaltig. Bei manchen Straßen fühlt man sich stark an San Francisco erinnert. Vor allem beim Hochschieben eines Kinderwagens kommen wir mitunter ganz schön ins Schnaufen. Aber wenn man den Berg erklommen hat, ist die Aussicht auf Buchten oder das Meer meist um so schöner.
 

Sonntag, 24. November 2013

Manchmal muss es einfach Zucker sein!


Die maltesischen Backwaren sind köstlich und vor allem ziemlich süss. 
Ricotta-Almond-Pie, Canolli (ebenfalls mit Ricotta gefüllt) und Applecrumble haben ihren Ursprung im italienschen und englischen Raum. Hier auf Malta bekommt man diese Törtchen in fast jeder confectionary, einer Art Süsswarenladen.

Ich persönlich könnte jeden Tag die mit Frischkäse gefüllten Teilchen essen. Sie schmecken frisch und leicht säuerlich - und am besten zu einem schwarzen Tee.

Freitag, 22. November 2013

Monet lässt grüßen!


Es ist wirklich faszinierend, wie tief die Wolken über Malta manchmal hängen. Sie scheinen nahezu greifbar zu sein und wirken teilweise wie von einem Impressionisten gemalt. 
Ganz unwirklich, besonders wenn die Sonne sie anstrahlt, schweben sie über dem Meer. 

Donnerstag, 21. November 2013

Morgenrot!


Langsam kriecht die Morgensonne über die Häuserdächer.

Innerhalb weniger Minuten wandelt sich der Himmel

vom dunklen nachtschwarz ins helle babyblau.
 
Nun kann der Tag beginnen. 

 

Mittwoch, 20. November 2013

Blick zurück!



                                                                                                                           Malta, Mai 1929

"Liebe Eltern,
das Schiff hat vor drei Tagen im Hafen von Valletta angelegt. Tante Hermine hat mich ganz herzlich empfangen. Ihre Wohnung ist wunderschön und liegt direkt am Meer. Auf der Kartenvorderseite könnt Ihr das Gebäude sehen. Es nennt sich Balluta Buildings und wurde erst im letzten Jahr fertig gebaut.

Tantchen und ich werden nun einen Spaziergang an der Promenade unternehmen.

Es grüßt euch ganz herzlich,
Eure Edith"

Dienstag, 19. November 2013

Miau!


Die Malteser lieben ihre Katzen, auch die auf der Straße. Anders als in anderen südlichen Ländern werden Streuner hier nicht verscheucht, sondern fast verwöhnt. An jeder Ecke findet man Näpfchen mit Futter und Wasser - manchmal geben sogar Restaurants ihre Reste an sie ab.

Durch diese Fürsorge trifft man überall auf der Insel auf Katzen. Sie sitzen in den Beeten von Parkanlagen, liegen auf Mauern in der Sonne oder manchmal stolpert man auch auf dem Fußweg über sie.

Montag, 18. November 2013

Drauf gestrichen

Es muss eine drängende, maltesische Leidenschaft sein, jedes verfügbare Lebensmittel in den streichfähigen Zustand zu transferieren.
Anders ist es nicht zu erklären, dass man überall auf kleine Dosen pürierten Inhalts trifft. Egal ob Lachs, Thunfisch, Salami oder Käse - alles erliegt dem einheimischen Gaumen und seinem entfesselten Lieblingshaustier - dem Fleischwolf.

Eine Spezialität davon ist Bigilla, das nationale Heiligtum des Brotaufstrichs. Hauptbestandteil von Bigilla ist tic beans, zu deutsch: Puff-, Acker, Schweins- oder auch Favabohne. Dem Brei dieser vicia faba werden noch Wasser, Salz, Sonnenblumenöl und Gewürze hinzu gegeben und fertig ist das vegetarische Grundnahrungsmittel, das auch andere Gerichte "veredelt".
Auch wenn diese schlammbraune Masse eine ästhetische Aura umgibt, die allenfalls noch Fans von Griebenschmalz zu schätzen wissen, ist der Geschmack gar nicht mal so schlecht.
Etwas salzig, gibt es dem viel zu weißen und viel zu weichen, maltesischen Brot einen farblichen Akzent und eine geschmackliche Note.

Erinnerung an den Sommer!

 
Schlaftrunken öffnete sie die Augen.
Die Sonne blinzelte zwischen den Fensterläden ins Zimmer.
Die Wärme des nahenden Sommertages war schon zu spüren.
 
Und das erste was sie roch... waren die Orangen.


Sonntag, 17. November 2013

Für jeden Tag des Jahres eine!


Malta ist die Insel der 1000 Kirchen. Vom Gefühl her mag es so sein, in Wahrheit sollen es "nur" etwa 365 sein.

Jedes Dorf oder jede kleine Stadt hat hier sein eigenes Gotteshaus. Bei 98 % Katholiken ist das erst mal nicht ungewöhnlich. Auffällig ist jedoch die Monumentalität und Größe der Kirchen.

Es gibt Orte, die bestehen nur aus drei Straßen, wirken ruhig, fast verschlafen. Man läuft durch die engen Straßen und mit einem mal steht man vor einer Kirche, die auch mitten in Paris hätte stehen könnte. Nicht immer wurden sie als freistehende Gebäude und mit so ausladendem Vorplatz errichtet wie oben auf dem Bild. Häufig findet man sie auch eingezwängt und fast schon versteckt zwischen Wohnhäusern. Eine äußere und innere Opulenz und Üppigkeit haben sie aber alle gemeinsam.

Samstag, 16. November 2013

Ein anderes Leben!



Der Kontrast könnte nicht größer sein ...
 
Gerade noch im lauten und großen Berlin, nun hier auf Malta - Idylle, Entspannung und Übersichtlichkeit sind die Merkmale, die diese Insel für mich am besten beschreiben. 

Die Nähe zum Mittelmeer spürt man überall. Fischer angeln an den Hafenpromenaden und versuchen ihr Glück. Ihre bunten Bötchen warten in den Buchten auf den nächsten Einsatz.

Während es in Deutschland schon kalt und ungemütlich wird, haben wir hier an sonnigen Tagen noch über 20 Grad. Malta macht´s möglich: Herbst in Shorts und T-Shirt.