Montag, 18. November 2013

Drauf gestrichen

Es muss eine drängende, maltesische Leidenschaft sein, jedes verfügbare Lebensmittel in den streichfähigen Zustand zu transferieren.
Anders ist es nicht zu erklären, dass man überall auf kleine Dosen pürierten Inhalts trifft. Egal ob Lachs, Thunfisch, Salami oder Käse - alles erliegt dem einheimischen Gaumen und seinem entfesselten Lieblingshaustier - dem Fleischwolf.

Eine Spezialität davon ist Bigilla, das nationale Heiligtum des Brotaufstrichs. Hauptbestandteil von Bigilla ist tic beans, zu deutsch: Puff-, Acker, Schweins- oder auch Favabohne. Dem Brei dieser vicia faba werden noch Wasser, Salz, Sonnenblumenöl und Gewürze hinzu gegeben und fertig ist das vegetarische Grundnahrungsmittel, das auch andere Gerichte "veredelt".
Auch wenn diese schlammbraune Masse eine ästhetische Aura umgibt, die allenfalls noch Fans von Griebenschmalz zu schätzen wissen, ist der Geschmack gar nicht mal so schlecht.
Etwas salzig, gibt es dem viel zu weißen und viel zu weichen, maltesischen Brot einen farblichen Akzent und eine geschmackliche Note.

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