Montag, 28. April 2014

Ausgeh-wandert


In der nordwestlichen Ecke der Hauptinsel Malta liegt der Il-Majjistral Nationalpark, und mein Besuch dessen mittlerweile hinter mir. Eine Wanderung durch das Gelände kann ein bizarres Erlebnis sein. Meistens beginnt man den Weg hindurch, am Südende des Parks und kann schon hier Mühe haben, zwischen dem riesigen SAS Radisson Hotelkomplex und dem beliebten Golden Bay Strand, den offiziellen und unscheinbaren Beginn ausfindig zu machen.

Auf den ersten Metern begegnet man noch Zivilisationsresten, wie picknickenden Familien und berittenen Pferden, doch nach wenigen Minuten über zerklüftetes Gestein, immer entlang an den Steilklippen und dem Blick auf das Mittelmeer, findet man sich in einem Landstrich ausgedehnter Einsamkeit wieder. Hier und da einige zu Hütten aufgeschüttete Steinhaufen, sich dem Anschein eines Weges gebende Pisten sowieTiere, von deren Existenz man aus der zugehörigen Broschüre weiß, während diese unter dem Blattwerk vor sich hinrascheln. Wäre das Meer nicht so präsent in Sicht-, Riech- und Spürweite, die richtige Kulisse für eine Karl-May-Verfilmung wäre gefunden.

Viel Wind, viel Sonne und reichlich Landschaft begleiten Naturfreunde über fast zehn Kilometer Strecke von Süd nach Nord. Erwartet man es dann am wenigstens, steht man plötzlich wieder an einer stark befahrenen Hauptstraße und ist wieder zurück - zurück in der modernen Gesellschaft.

Sonntag, 27. April 2014

Pyro-etten Weltmeisterschaft - aktualisiert



Wenn Silvester eher ruhig gefeiert wird, so ergreift man dafür jede andere Gelegenheit, um buchstäblich lange zu fackeln. Religiöse und staatliche Feiertage sind dazu reichlich vorhanden.

Bei einem Gewitter zieht es viele ans Fenster um den Naturschauspiel aus sicherem Unterstand heraus beizuwohnen. Dieses archaische Faszinosum macht sich das Touristikmarketing zu Nutze und veranstaltet zu Beginn der klassischen Reisesaison, nichts weniger als die Weltmeisterschaft der Knallköppe, pardon Feuerwerker. Allein vier Pyrotechnik-Hersteller existieren in Malta und jene präsentieren, neben den Teilnehmern aus dem Ausland, ihre brennende Leidenschaft massenhaft wiedererschallter Vokale von Ahhs und Ohhs.

Vorgestern fand bereits die internationale Vorausscheidung in Marsaxlokk statt. Mit dabei waren Teilnehmer aus Österreich, Frankreich, Großbritannien und Italien. Die nationale Leistungsschau am heutigen Abend in Bugibba war etwas holprig und verzögert, was der allgemeinen Volksfeststimmung kaum geschadet hat. Die Kalkulation der Fremdenverkehrenden dürfte damit aufgegangen sein, auch wenn wegen des frühen Fahrplanendes der Busfahrer nicht mehr alle Ballermänner gleichermaßen gewürdigt werden konnten und die Abstimmung per SMS wenn überhaupt, dann eher ungleichmäßig erfolgte.

Am 30. findet in Valletta das Finale statt und glaubt man den Versprechen der Vorjahresteilnehmer soll das wiederum ein echtes Highlight in nächtlicher Dunkelheit werden.

Mittwoch, 23. April 2014

Das verspielt sich - früher oder später



Einer der Gründe, die Malta für uns so attraktiv machte ist die europaweit niedrigste Kriminalitätsrate. Abgesehen von etwas Taschendiebstahl und Steuerflüchtlingen, hat die Polizei mehr mit den Herausforderungen des Straßenverkehrs als mit schwerwiegenden Gewaltverbrechen zu tun. Für frischgebackene Eltern ist das ein sehr gutes Argument sich hier niederzulassen, auch wenn das Kindergeld vergleichsweise sparsam ausfällt.

Doch es wird noch besser, denn die Ausrichtung ist generell sehr kinderfreundlich. Man nimmt fast überall Rücksicht auf die Kleinen und manchmal auch auf die begleitenden Großen, ist hilfsbereit und freut sich herzlich und ehrlich über die Anwesenheit des Nachwuchs.
Wenn Kleinkinder vorrangig innerhalb der Familie aufwachsen, so gibt es doch ausreichend öffentliche und private Betreuungsplätze in Form von Kindertagesstätten, die das Land derart repräsentieren dass auch dort die Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. In San Gwann sah ich eine Einrichtung mit dem Namen "Die Sardinien", was sämtliche Illusionen beseitigte. Andrerseits sind einige Kitas eben jeden Tag und rund um die Uhr geöffnet und wenn die Mutter gleichsam arbeiten geht, in dieser Zeit sogar kostenlos für die Eltern.

Ein Land, in dem aus wenig Platz heraus, viel geschaffen wird, spiegelt sich das auch in den Spielplätzen wieder. Selbst kleine Verkehrsinseln werden als Spielplätze angelegt, solange der Platz wenigstens für eine Schaukel ausreicht. Wo trotz allem kein Spielplatz existiert, gibt es immer noch den "Little Fun Bus" ein Spielplatz auf Rädern, der auch den abgelegensten Bläh-, pardon Playboys und -girls, Erleichterung in Sachen Spiel- und Bewegungsdrang verschafft. Manch maltesischer Busfahrer muss hier seine Berufswahl getroffen haben.

Kein Wunder also, dass der deutsche Spielzeughersteller Playmobil hier produziert und u.a. einen Erlebnispark betreibt, übrigens nicht der einzige auf der Insel, denn es gibt noch die ehemalige Filmkulisse und damit das heutige Popey Village.
Wenn man so will, ist Spielen nicht nur wichtig für die Kleinen sondern auch später noch eine der tragenden Säulen der maltesischen Gesellschaft, denn innerhalb Europas gibt es wohl nur noch in Gibraltar ähnlich viele Internet (Glücks-) Spielanbieter, deren Geschäftsmodell legal umgesetzt werden darf.

Hat man es ohne Blessuren (Kind und Eltern!) bis zur Einschulung geschafft, gibt es für den in Deutschland sozialisierten Schüler die nächste Überraschung. Gemeint sind nicht die Uniformen, sondern das Phänomen des Assistenzlehrers, der den Unterricht begleitet und bei Bedarf die Inhalte dem Einzelnen nahe bringt um den Lernerfolg der Klasse konstant zu halten.
Quasi die gezielte Nachhilfe schon während des Unterrichts.

Sonntag, 20. April 2014

Ostern, marsch marsch...



Im Radio wurden gerade die Ostermärsche der Friedensbewegung erwähnt und unweigerlich, wurden mir die Parallelen zu den tiefkatholischen Osterbräuchen der Malteser bewusst.

Jede Kirche hat mindestens eine Heilandsfigur, die entweder regelmäßig nach draußen oder von den irrenden Gemeindeschäfchen gesehen werden will. Der Erlöser wird häufiger an die frische Luft gelassen als ein Benutzer der Playstation. Schon am Gründonnerstag, ebenfalls ein Arbeitstag, gab es einen Umzug durch den Ort mit anschließender Zusammenkunft an der Kirche. Mit großem Brimborium wird die Figur heraus-, herum- und letztlich wieder reingetragen, während der Priester via Lautsprecher in allen Straßen gut hörbar ist. Karfreitag, natürlich ein arbeitsfreier Feiertag, war es dagegen ruhiger, auch wenn wieder viele zurecht gemachte Menschen sich der Kirche verdächtig näherten. Mehr war leider nicht zu beobachten, da ich dann doch - ganz unmaltesisch - ins Büro musste.

Doch Sonntag war es wieder soweit. Ohne das Haus zu verlassen, wurde mir die österliche Sitte bis vor die Tür gebracht, als die eher wenigen Einheimischen mit Figur und Kapelle durch Gzira zogen um uns des wundersamen Ereignisses zu erinnern. Da Hasen es hier nur als Ragout bis auf die Teller schaffen, haben diese es offenbar unterlassen, vorher noch Eier zu verstecken.

Einen Ostermarsch ganz anderer Art  erlebte ich dann diesen Ostersonntag Nachmittag, als ich zu Fuß die etwas abgelegeneren Städte, wie Hamrun oder Sta. Venera erkundete und gewahr wurde, wie ernst das Ostern als Familienfest genommen wird. Die Straßen waren gespenstisch leer, so wie ich es in Deutschland nur während der Spiele der Fussballweltmeisterschaft je erlebt habe. Höchstens alle halbe Stunde mal, jagte einen Kleinwagen der vermeintlichen Apokalypse drohender Familienharmonie davon. Ansonsten blieb: nichts!

Mittwoch, 16. April 2014

Home is where my heart stops



Wir haben uns - wie einige andere auch - ganz bewusst für Malta entschieden. Nur schwer nachvollziehbar ist es für uns, dass viele Malteser sich ganz bewusst gegen Malta entscheiden. Alles was uns hier als so erstrebens- und lebenswert erscheint, ist für andere Grund genug, die Koffer zu packen.

Vor allem die jüngere Generation vermisst offenbar ein vibrierendes Großstadtleben oder einfach mehr Platz, um sich zu entfalten und zieht daraus ihre Konsequenzen. Doch so ganz lassen sich die Prägung durch eine Insel mit Linksverkehr, viel Sonne und englischer Amtssprache nicht verleugnen, denn wie uns erzählt wurde, treibt es die meisten nach Australien oder Neuseeland. Ein nicht nur bei Maltesern beliebtes Ziel, ist es doch ein klassisches Einwandererland und hat einen hohen Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften. Die gemeinsame Vergangenheit im britischen Commonwealth ebnet vermutlich auch bürokratische Hürden bei der Vorbereitung.

Diese Inselflucht ist angeblich auch der Grund für die zahlreichen For-Sale (zu verkaufen) Schilder an gefühlt, jedem zweiten Haus. Der Immobilienmarkt in Malta hat sich in den letzten, gut 25 Jahren positiv entwickelt und wer kein Interesse an der saisonalen Vermietung an Urlauber hat, schafft Tatsachen und somit sein Startkapital in ein neues Leben. Manche Schilder hängen aber auch schon seit Monaten und die Häuser sehen so aus, als würden das noch eine ganz Weile so bleiben.

Ob Australien dafür Verständnis hat und wartet oder man sich auf diese Weise - ganz unbeabsichtigt - eine Option zur Rückkehr bewahrt?

Montag, 14. April 2014

Noch meer Salz


Nein, da fehlt kein Salz. In diesem Mittelmeer ist genug drin!

Wer so üppig davon hat, kann auch was abgeben. Und bevor sich verliebte Köche eine Rettung für versalzene Suppen erhoffen - es würde wohl seeeehhhrrrr lange dauern bis man mit dieser Methode den Salzgehalt des Meeres verändert hätte.

Seitdem wir auf Malta sind, fielen sie uns auf ausgedehnten Küstenspaziergängen immer wieder auf. Größe Löcher, verschiedenste Dimensionen in (vermutlich) willkürlicher Anordnung. Wozu sollten die gut sein? Kleine Pfützen zum Füsse waschen? Anzuchtbecken für Meeresgetier? Oder prähistorische Abdrücke von was weiß ich.

Nachdem ich jedoch von den Salzpfannen auf Gozo (die nördliche Insel) gelesen habe, in denen Meersalz in großem Stil gewonnen wird, ergab es einen Sinn und damit ein Ziel, über das man sich informieren konnte.
Tatsächlich sind diese Salzpfännchen von Menschenhand geschaffen und das schon im Altertum um mit wenig Aufwand (wenn der Stein erst mal bearbeitet war) Meersalz zu gewinnen. Vorrangig zum Einlegen von Fisch und anderem, aber warum auch nicht zu kochen. Die kleinen Springfluten des Frühlings füllen die Löcher von ganz allein und die langen, sehr sonnigen Sommer sorgen für den Rest des Kristallisierungsprozesses.

Abschmecken, fertig!

Samstag, 12. April 2014

Maltesische Demokratische Republik (MDR) ?


Woran muss man unweigerlich denken, wenn von einem kleinen Land inmitten Europas die Rede ist? Ein Land dass im weltpolitischen Geschehen keine besonders große Rolle spielt, dessen Bewohner mehr oder weniger auf dieses Land festgelegt sind/waren, weil es rundherum von einer unüberwindbaren Grenze umgeben ist.

Als die Mauer in Berlin fiel, waren wir noch relativ jung und haben vom Alltag in der DDR vor allem das mitbekommen, was für ein Kleinkind und einen angehenden Teenager dort relevant war. Das hatte weniger mit den politischen Repressalien zu tun, sondern viel mehr mit einem ganz subjektiven Lebensgefühl und einer Umwelt, die langsam immer stärker begriffen, beobachtet und vielleicht sogar hinterfragt wurde.

Malta ruft dahingehend etwas wach und nicht nur die eingangs erwähnten Ähnlichkeiten. Neben all dem, was von Staats wegen vorgegeben ist, existiert eine private Parallelwirtschaft. Hier - und das mag vermutlich ebenfalls an der Knappheit bestimmter Dinge liegen bzw. an dem hohen Beschaffungsaufwand - gibt es eine spürbare Wertschätzung, für das vermeintlich Alltägliche. Was vorhanden ist, wird lieber aufgehoben und als Provisorium verwendet, anstatt sich den Luxus des Wegwerfens zu gestatten. Wer weiß, wozu es noch gut sein kann. Vieles wird pragmatisch statt ideal gelöst. Das Ergebnis zählt und Material ist rar und Import fast immer nötig und damit teuer.

Es ist das Malta hinter den Touristenzentren von Sliema, Paceville oder San Julians. Abseits der großen Hotels, wo man sich so durchmauschelt um seinen Platz im Leben zu suchen und zu verteidigen ist auch Selbstversorgung und Tausch in der Nachbarschaft angesagt. Handwerk ist nicht nur Hobby, weil Reparaturen naheliegender sind als Neukauf. In den Regalen kleiner Läden, gibt es profan etikettierte Marmelade im angestaubten Glas. An den alten Autos in der Garage wird jahrzehntelang geschraubt um das Vorhandene länger nutzen zu können und dessen Wert zu erhalten. Die Schlaglöcher sind legendär. Die Kohlsorten aus dem heimischen Anbau sind so ungeplant Bio und verweisen noch im "Konsum" an der Ecke auf ihre erdige Patina.

Wo es mit Industrie und Bodenschätzen nicht weit her ist, besinnt man sich auf andere Qualitäten. Eine umfassende, kostenlose medizinische Versorgung, ein hoher Anspruch an die schulische und universitäre Ausbildung und die Qualität der Kinderbetreuung haben einen sehr viel stärken Stellenwert, als man es aus dem entwickelten Westen noch gewöhnt war und wirken wie eine Entschuldigung von Staats wegen für all die vorhandenen Defizite.

Eine Insel der Glücksseeligkeit in ähnlicher Form und anderer Erscheinung: die deutsche maltesische demokratische Republik!

Donnerstag, 10. April 2014

Aus der Ferne, so schön!



Gerade bin ich in Berlin und schaue mit viel Abstand auf Malta. Wenn ich Fotos wie dies, hier sehe, dann kommt mir alles sehr weit weg vor. Der Unterschied zwischen Deutschland und Malta könnte kaum größer sein.
 
Betrachtet man die Straßenbäume auf dem Bild, dann ist zwar aus planerischer Sicht eine Ähnlichkeit zu erkennen, aber auch nur entfernt. In Malta scheint der Baum am Straßenrand einem dauernden Schnitt zu unterliegen. Das wirkt sehr künstlerisch, aber auch etwas unnatürlich. Vor allem in Berlin wächst der Baum halt so wie er will und wird nur im Notfall eingekürzt.

Das mag an dem sehr natürlichen Umgang mit Vegetation in Deutschland gehen. Sträucher,  Bäume und Wald in seiner Gänze sind hier normal und natürlich gewachsen.

Auf Malta hingegen kennt man diese Vegetationsformen so gut wie gar nicht. Beziehungsweise nur als bewusst gepflanztes Gestaltungselement. Wälder gibt es nicht. Als Mitteleuropäer kommt einem das fremd vor.
 
Dabei gab es wohl vor Jahren maltesische Bemühungen, eine Aufforstung auf der Insel vorzunehmen. Leider scheiterte diese an der Pollenempfindlichkeit seiner Bewohner.

Daher begnügt man sich nun mit Formschnitten am spärlich gesetzten Bäumen und erfreut sich dafür sicher an waldiger Vegetation im Urlaub, beispielsweise im naheliegenden Italien.

Sonntag, 6. April 2014

Strawberry fields forever


Es gibt andere Regionen, da werden Tomaten angebaut und das wird gefeiert, indem man sich mit Tomaten bewirft. Und es gibt Mgarr, da werden Erdbeeren angebaut und das wird gefeiert, indem man sich die Erdbeeren - in den Mund steckt.
Was erst mal ziemlich unspektakulär klingt ist das Ritual des alljährlichen Festa Frawli, des Erdbeerfestivals, bei dem ich heute war.

Ja, auf der kleinen Insel ist tatsächlich noch Platz, um neben Wein, Kaktusfeigen und Blumenkohl auch noch große Mengen kleinen Obstes zu pflanzen. Und das sind dann keine halbgrünen, matschigen und vorkompostierten Kompottstückchen, sondern dunkelrote, fleischige und vor allem süße Erdbeeren, die fast zu schade sind, anders als nur pur gegessen zu werden.

Trotzdem werden bei diesem Fest alle Resultate präsentiert, die nur im entferntesten mit Erdbeeren zu tun haben könnten. Die Klassiker sind natürlich alle Sorten von Gebäck - das unvermeidliche Erdbeer-Cannoli, über Erdbeer-Cupcakes bis hin zum Strawberry-Cheesecake - weiterhin Eiscreme, Milchshakes, Smoothies und Marmelade. Darüberhinaus dann aber auch noch - vermutlich wegen der Nähe zu Italien - dem Gaumen fremdelnde Erdbeer-Pizza, Erdbeer-Ravioli oder Pastizzi, sowie das Spanferkel vom Grill mit fruchtiger Erdbeerkruste.

Dem Stau und der Jagd nach Parkplätzen zu urteilen, muss es das gesellschaftliche, vorösterliche Highlight für Halb Malta sein. Die Busse sind so voll, dass ohne Halt bis zum Ziel durchgefahren wird.

Natürlich gibt es auch die Mobilfunkbetreiber und fliegenden Händler, die unter dem Feigen-, pardon Erdbeerblatt eine Attraktion zu sein, Handyverträge und billigen Chinaplastikschrott verhökern.

Doch vom Tourismusmarketing her eine tolle Idee, die Ernte (im Frühjahr, da aufgrund des Klimas im Herbst gesät wird) als Event zu zelebrieren und ohne lange Transportwege gleich vor Ort zu versilbern. Der Region hilft es und wir bekommen unsere Vitamine!

Mittwoch, 2. April 2014

Nackt gefragt


Bei so einem Schild erwartet man eher den Eingang zu einem indischem Ashram als zu einer Kirche (zu 98% katholisch), doch mehrmaliges Vorbeischlendern bestätigt den irritierenden Eindruck - es bleibt Malta.

In einem Land, das empfindlich hohe Geldstrafen für Oben-ohne am Strand verhängt - sofern es sich nicht um einen der wenigen, nur widerwillig für Touristen, eingerichteten Nudistenstrände handelt - gibt es keine Nacktheit. Um die Bevölkerung also nicht zu schockieren muss sie mit einem Schildchen, wie diesem davor gewarnt werden.

Hohe Mauern sollen den Zufall ausschließen und nur flüchtig lässt sich im Vorbeigehen ein Blick in das Innere erhaschen. Man erblickt einen gepflegten Garten, der tatsächlich so aussieht als würden jeden Moment feengleiche Wesen in langen weißen Gewändern durch die Reihen tanzen. Doch keine Nackedeis! Trotz mehrfacher Besuche: sie sind scheinbar sehr scheu. Sehr schade!

Und bis heute ist unklar, was es mit dem Qalb ta Marija, dem wahrscheinlich letzten Mysterium hier, auf sich hat. Falls jemand also Bescheid weiß, bitte einen Kommentar hinterlassen.