Donnerstag, 1. Mai 2014

Bahn-Übergang


Um sich innerhalb Maltas fortzubewegen gibt es nur die Straße und die ist den Anforderungen oft nicht gewachsen. Das verwundert, denn wühlt man sich durch die Geschichte maltesischer Fortbewegung und schaut sich mit wachem Auge auf der Insel um, entdeckt man Spuren eines zweigleisigen Konzeptes.

Als Erfinder (George Stephenson & die Strecke Manchester - Liverpool) wurde der englische Exportschlager Eisenbahn in nahezu jeder Kolonie des Common Wealth etabliert. Selbstverständlich auch in Malta. Im Jahr 1883 wurde die Strecke von Valletta, der neuen Hauptstadt, nach Mdina, der alten Hauptstadt, eröffnet. Von den unterirdischen Bahnhöfen Valletta und Floriana war man innerhalb einer halben Stunde im Landesinneren, in Mdina. Wirklich erfolgreich, war die Bahn jedoch nicht und hatte von Beginn an mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen, vielleicht weil die aufkommende weltweite Industrialisierung im Land ausblieb. Schon 1931 wurde der Betrieb einer maltesischen Eisenbahn endgültig wieder aufgegeben. Das hielt Mussolini jedoch nicht davon ab, nach einem Bombenangriff 1940, also neun Jahre später zu behaupten, er habe das maltesische Eisenbahnsystem zerstört.

Bis heute lassen sich die Bahnspuren in Form von Tunneln oder Hochbauten entdecken. Im Park von Birkikara steht sogar noch das ehemalige Bahnhofsgebäude in dem heute die Kita-Kinder darin möglicherweise "Schaffner und Schwarzfahrer" spielen.

In den letzten Jahren tauchten immer wieder Gerüchte bzw Meldungen auf, es gäbe Planungen für eine Monorail U-Bahn, womit man den Straßenverkehr entlasten und den Anschluss an die verkehrstechnische Neuzeit erreichen möchte.
Doch noch denkt beim Wort "Subway" wohl jeder hier an ein belegtes Brot...

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