Samstag, 17. Mai 2014

Kunstpause


Bei so vielen Investitionen mit denen Malta in Zusammenhang gebracht wird um all das Ersparte zu retten, kommen zwangsläufig Gedanken zu alternativen Anlageformen auf. Der Wert eines Rembrandt überdauert ja angeblich alle Wirtschaftskrisen und Immobilienblasen. Anlass genug mal zu versuchen, etwas von der Kunstszene auf der Insel mitzubekommen.

Das kommerzielle und vor allem spekulative wird von Google bei einer entsprechende Anfrage gut bedient und es lässt sich auch zu Malta etwas in Öl oder - zu einer Insel besser passend - Aquarell finden. Einer der subjektiv präsentesten zeitgenössischen lebenden Maler scheint Anthony Weitz zu sein. Derzeit gibt es eine kleine Ausstellung in der Villa Bologna und gerüchteweise ist der "Freiluft"-Künstler dort auch gelegentlich anzutreffen.

Wie fast alle Maler, widmet auch er sich vor allem der Landschaft. Es scheinen nur diese Motive in Frage zu kommen und so malt offenbar jeder so, wie er auch seine Webseite gegliedert hat; in den Rubriken Sonnenuntergänge, Häfen, Strände, Kirchen, Straßen. Immerhin ist das vielfältiger im Vergleich zu den letzten Jahrhunderten, als die ikonographischen Begebenheiten und Persönlichkeiten des Katholizismus dafür herhalten mussten.

Sehr gerne wäre ich den Spuren der Weltliteratur nach Malta gefolgt. Bis jetzt war nichts auffindbar, was Hinweise darauf gegeben hätte. Die wenigen maltesischen Autoren, die es gibt sind bisher nicht ins Deutsche übersetzt worden, so dass sich schwer sagen lässt, ob diese Krimis so viel anders oder sogar besser wären. Aber vielleicht geschieht das ja noch.

Also bleibt noch der Film. Tatsächlich kommt sogar Hollywood her um zumindest Szenen zu drehen. Mit Meer und Häfen, einem großen Meereswasserbecken lässt sich fast jedes maritime Set einrichten. Aufgrund der Ähnlichkeit der Städtchen und Dörfer mit einigen Regionen des Nahen Ostens, werden auch Politthriller hier gedreht. Die Verfilmung von "Popeye" mit Robin Williams aus dem Jahr 1980 wurde komplett im Norden der Insel gedreht, wo heute noch die Kulissen als Freizeitpark verwendet werden.
Die jüngeren, wahren Ereignisse der afrikanischen Flüchtlingsgeschichte brachten nun ein neues Genre mit sich. Malta übernimmt dabei eine Hauptrolle und spielt vor allem sich selbst. Ich bin sehr gespannt auf "Simshar" der dieses Jahr erscheint und hoffentlich auch nach Deutschland ins Kino kommt.

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